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04.10.2021
Sattvii oder warum Kinder die besten Ratgeber sind
Der Gründer von Sattvi war zu Gast bei unserer nächsten Video Talk Runde mit coolen Unternehmen aus dem Ökogeschirr Kosmos. Dabei hat uns Viswatez spannende Einblicke in die indische Kultur gegeben und seinen Weg durch Deutschland ins Schwabenländle geschildert. Dabei haben wir erfahren, was den Ausschlag für seine Gründung gab und warum daran seine Kinder schuld sind.
Oli: Euer Name ist Sattvii. Steht das für etwas Besonderes?
Viswatez: Der Name “Sattvii” stammt aus dem Indischen und leitet sich von dem Sanskrit-Wort Sattva ab. Sattva ist eine Kraft, die in der indischen Philosophie für tiefe Erkenntnis, geistige Stärke und hohe Intelligenz steht. Außerdem beinhaltet der Name auch das Wort „satt“, was ja irgendwie gut passt 😉
Carsten: Ok, damit haben wir schon mal eine etwas andere Herangehensweise an Brandbuilding kennengelernt. Aber was hat dich dann ins Ländle verschlagen?
Viswatez: Ursprünglich bin ich wegen des Studiums nach Furtwangen gekommen, wo ich Wirtschaftsinformatik studierte. Nach Stationen in Berlin, Wiesbaden, Düsseldorf hat es mich schließlich nach Stuttgart gezogen, wo ich als IT-Projektleiter bei Porsche arbeite.
Oli: Du arbeitest also Vollzeit. Was hat dich bewegt, dich neben dem Beruf selbstständig zu machen?
Viswatez: Ich wollte für meine Familie und mich ein zweites Standbein aufbauen, das zeit- und ortsunabhängig funktioniert, und in das wir (meine Frau und ich) uns je nach Zeit und Lust stärker einbringen können oder falls keine Zeit vorhanden ist, ach mal zur Not ruhen lassen können.
Carsten: Wie seid ihr dann auf die Idee gekommen, ausgerechnet Lunchboxen aus Edelstahl zu machen?
Viswatez: Hm, eigentlich war der Auslöser unser Sohn. Er hat sich ständig beschwert, wenn er das Obst aus einer gewöhnlichen Kunststoffdose essen sollte. Die Früchte haben ihm einfach nicht geschmeckt. Kinder haben wohl noch sehr reine Geschmacksnerven und merken schnell, wenn der Geschmack nicht unverfälscht ist. Der Plastik und/oder Spülmittel Geschmack war anscheinend unangenehm. Wir Erwachsenen nehmen das wahrscheinlich schon gar nicht mehr wahr. Da haben wir uns gedacht, warum wir eigentlich nicht die Metalldosen nutzen, die es in unserer Heimat gibt. Als wir uns auf die Suche machten, mussten wir feststellen, dass es nix gescheites bei Amazon und Co. gibt. Insbesondere für Kinder und mit vernünftigen Verschlüssen. Da es in Deutschland nichts Vergleichbares zu beziehen gab, beschlossen wir kurzerhand die Dosen unserer Kindheitstage direkt in Indien zu beziehen.
Virtueller Coffeetalk mit Viswatez, Oli und Carsten von Sattvii (im Uhrzeigersinn)
Oli: Das heißt, ihr produziert nicht selbst, sondern arbeitet mit einem Partner in Indien zusammen? Ihr setzt dabei ganz bewusst auf Edelstahl.
Viswatez: Genau, wir produzieren in Indien. Wir haben versucht, in Deutschland einen Partner zu finden, aber waren nicht erfolgreich. Zum einen ist es hier einfach zu teuer gewesen und zum anderen interessierten sich die Hersteller erst für eine Zusammenarbeit bei Mengen, die ein Start up eben nicht garantieren kann. Sehr schade. Daher haben wir uns gedacht, dass wir unsere guten Verbindungen nach Indien nutzen könnten und dort Partner suchen. Das klappt gut und wir sind mit der Qualität sehr zufrieden. Zumal wir nicht groß erklären mussten, was wir eigentlich wollen, denn das Produkt kennt in Indien nun wirklich jeder. Inder lieben frisches Essen und dazu sind diese Lunchboxen prädestiniert, sie haben sich über Jahre bewährt. Daneben ist das einfache aber geniale Verschlusssystem praktisch und sicher. Hier bringen wir indische Ideen auf den deutschen Markt. Edelstahl ist bis zu 10x teurer als Plastik, aber in der Gesamtbilanz nachhaltiger und geschmacksneutral. Zusammengefasst: Ein indisches Qualitätsprodukt mit Nachhaltigkeitsfaktor.
Carsten: Das sieht man auch beim Design. Ich nehme an, da orientiert ihr euch an den klassischen indischen Vorbildern?
Viswatez: Ja, das stimmt. Die Boxen folgen beim Design kompromisslos der Funktionalität. Sie sollen natürlich auch kinderfreundlich sein. Daher verwenden wir softe Verschlüsse, die auch kleine Kinderhände gut bedienen können. Last but not least müssen sie auch gut in den Schulranzen passen. Da haben wir dann die deutschen Einflüsse mit eingebracht. In Indien trägt jedes Kind zwei Taschen zur Schule. Eine für die Bücher und eine fürs Essen. Darin wird das Essen dann aufrecht transportiert und es kann eigentlich nichts auslaufen. Das macht hier niemand. Es muss alles in den Ranzen passen. Daher legten wir darauf wert, dass sie gut darein passen und nichts ausläuft. Sozusagen ein deutsch-indisches Design Joint Venture 😉
Oli: Ok, verstehe, aber selbst das tollste Produkt verkauft sich nicht von allein. Wie sieht euer Vertriebskonzept aus?
Viswatez: Nun, das bewegt sich im reinen Online Bereich. Wie bei vielen Start ups ist das am Anfang die einfachste Option. Wir verkaufen hauptsächlich über Amazon und unseren eigenen Online Shop. Wir haben tatsächlich ein paar Einzelhandelsversuche unternommen, aber da standen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Ich will das nicht für die Zukunft ausschließen, aber im Moment konzentrieren wir uns auf Online. Unser Fokus liegt auf dem B2C Bereich. Die können wir gut aus unserem Lager bedienen.
Oli: Apropos Online-Shop, da ist ja eine gute Produktpräsentation essenziell. Macht ihr das alles selbst?
Viswatez: Ja, das tun wir. Wir pflegen den Shop, machen die Bilder selbst und die Verwaltung. Ich habe mir sogar ein kleines Fotostudio eingerichtet. Wir nutzen die Software von Shopify und das funktioniert ganz gut. Manchmal geben wir Contentarbeiten nach draußen, da es sonst einfach nicht zu schaffen ist und manche Texte besser von Experten geschrieben werden sollten.
Carsten: Sodele, wir kommen auch langsam auf die Zielgerade. Ihr seid nun seit 2017 online und habt so einiges erlebt. Daher die Frage: „Was war euer größtes Fuck up in der Zeit?“.
Viswatez: (lacht) Hm, da muss ich nicht lange überlegen. Denn wir haben wahrscheinlich, wie viele andere Online Businesses auch, zu naiv auf das Google Versprechen vertraut. Die sagen ja ganz überzeugt, bei uns findet jeder immer alles. Nur, bis Google ein neues Business findet und es dementsprechend platziert, vergeht viel Zeit. Man muss am Anfang viel Arbeit und Zeit investieren, um sichtbar zu werden. Das kann frustrierend sein und da hätten wir anders herangehen sollen. Aber naja, aus Fehlern lernt man.
Oli: Das ist doch eine gute Erkenntnis. Damit kommen wir auch schon zum Schluss, daher noch eine letzte Frage. Was steht in näherer Zukunft bei euch an?
Viswatez: Oh, ok, zum Schluss noch ein kleiner Ausblick. Wir wollen weiter unserem Motto gerecht werden: „Service kommt immer an erster Stelle!“. Daher sind wir bemüht, uns stetig zu verbessern. Demzufolge entwickeln wir unsere Produkte kontinuierlich weiter. Wir werden jetzt eine neue Serie auf den Markt bringen, die auch in herausfordernden Situationen besonders auslaufsicher und formstabil bleibt. Das wird ein spannendes neues Produkt.
Carsten: Sehr gutes Schlusswort. Vielen Dank für das spannende Gespräch und weiterhin viel Erfolg.
Wer die Produkte von Sattvii erwerben möchte, bei Ökogeschirr.de gibt es sie natürlich. Hier ist der Link. Wir finden Viswatez und seine Frau sind tolle, engagierte und authentische Gründer, die es wert ist, unterstützt zu werden. Was meint ihr? Gefällt euch Sattvii? Schreibt es in die Kommentare.
Bis zum nächsten Blog,
Oli & Carsten
Admin - 18:35:15 @ Mehrweg, Partner | Kommentar hinzufügen
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